27.03.2011 21.Adar ll, 5771
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Aufgrund von bisher unveröffentlichten, sensationellen Quellen hat der Historiker Hans Schafranek eine Geschichte der „Österreichischen Legion 1933-1938“ publiziert.
Diese im „Dritten Reich“ stationierte Legion umfasste mehr als 15.000 Aktivisten der österreichischen SA, die bei verschiedenen Terroranschlägen und später beim „Anschluss“ eine wichtige Rolle spielten. Schafranek hat die regionale Herkunft, Alters- und Sozialstruktur, NS-Organisationsdichte und Fluchtbewegungen der Legionsangehörigen analysiert und festgestellt, dass diese aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten – vom Bauernknecht und Hilfsarbeiter bis zum Arzt und Fabrikbesitzer bestand.
Viele dieser Legionäre begingen schwere Verbrechen in Österreich, die von Schafranek detailgetreu dokumentiert werden. Weil sie unter der Schirmherrschaft der staatlichen bayerischen Behörden und insbesondere der politischen Polizei standen, wurden sie vor strafrechtlicher Verfolgung bzw. der Auslieferung nach Österreich bewahrt. Ein besonders interessantes Kapitel beschäftigt sich mit den rivalisierenden Parteiinstanzen, staatlichen Behörden und den außenpolitischen Konflikten. Auch die internen Konflikte, Säuberungsaktionen und Disziplinierungsmaßnahmen wie auch das Verhältnis der Legionäre zur Zivilbevölkerung werden beleuchtet….