05.03.2011 29.Adar l, 5771
Mal wieder:
Die Sorgen Israels angesichts der Entwicklungen in den arabischen Ländern können nicht durch gutes Zureden oder Schönfärberei ausgeräumt werden.
Erfreulicherweise hat in den vergangenen Jahren eine Minderheit unter den Kommentatoren in Deutschland und eine nicht unbedeutende Fraktion der deutschsprachigen Linken zumindest versucht, Entwicklungen im Nahen Osten aus der Perspektive Israels zu sehen. Innerhalb der Linken war dieses Bemühen aber offensichtlich einer Mode geschuldet, nicht einer Einsicht in den Charakter der israelischen Staatlichkeit oder einer Reflexion über die Existenzbedingungen des jüdischen Staates. Seit einigen Wochen ist es vorbei mit dem Verständnis für Israel. Die Bilder, auf denen Mubarak am Tahrir-Platz als »Judenknecht« porträtiert wurde, werden ignoriert oder zur Nebensächlichkeit erklärt. Seit den Umstürzen in Tunesien und Ägypten hört man, es könne doch nicht immer nur um die Juden gehen und Entwicklungen im Nahen Osten dürften doch nicht einzig und allein nach den Sicherheitsinteressen Israels bewertet werden….