29.12.2010 22.Tevet, 5771
Optimist:
Während Deutschland über Integrationsprobleme und Fachkräftemangel klagt, zeigt Israel, wie es geht. In den vergangenen zwei Jahrzehnten hat das Heilige Land Immigranten aus 70 verschiedenen Ländern aufgenommen und sich gleichzeitig zum Hightech-Standort entwickelt.
Fast wäre Avi Yaron bei dem Motorradunfall auf der Stadtautobahn Tel Avivs tödlich verunglückt. Im Nachhinein hat der Unfall dem jungen Israeli erst das Leben gerettet und ihn dann auf eine neue Geschäftsidee gebracht: Als die Ärzte ihn auf Brüche untersuchten, entdeckten sie zufällig einen Gehirntumor, mit tödlicher Prognose. Yaron ließ sich nicht entmutigen. Er fuhr zu einem Spezialisten in den USA, um das Geschwür entfernen zu lassen. Nach der OP hatte der Arzt gleichwohl schlechte Nachrichten: Der Tumor konnte nicht vollends beseitigt werden, ohne irreparable Schäden anzurichten. Der Chirurg machte Avi jedoch Mut: „Eines Tages wird jemand eine Kamera erfinden, die klein genug ist, um im Schädel dreidimensionale Aufnahmen zu machen. Dann kann ich es gern nochmal versuchen.“ Yaron wollte sich aber nicht auf den Erfindergeist anderer verlassen. Statt abzuwarten, entwickelte er die Kamera selbst und gründete die Firma Visionsense. Inzwischen produziert sein Unternehmen eine 3,4 Millimeter große Kamera, die aus dem Körperinneren dreidimensionale Bilder liefert….