16.04.2011 12.Nisan, 5771
Mord III:
Warum wurde Arrigoni so bestialisch ermordet?
Der grausame Mord am italienischen Aktivisten Vittorio Arrigoni: Mit dieser Tat wollen sich radikale Islamisten im Machtkampf gegen die Hamas positionieren.
Vittorio Arrigoni sah man den Europäer immer an, auch wenn er mit Dreitagebart in die Kamera blinzelte, die Sonne Gazas auf seinem Gesicht, ein malerisches Tattoo auf seinem linken Oberarm und ein palästinensisches Kopftuch zu einem Turban über die Stirn gewickelt. Auf seinem Blog fährt auch jetzt – nach seinem Tod – noch immer eine Kamera aus dem Dunkel des Weltalls auf die Erde zu, dort hinunter auf das Heilige Land am östlichen Mittelmeer, immer tiefer hinab und hinunter bis auf das Labyrinth von Gaza-City, wo er schließlich in einem Auto die Kriegsruinen vorführt, die Israels Luftwaffe der Stadt bei der letzten Attacke wieder geschlagen hatte.
Gaza war zum Leben und zur Passion Vittorio Arrigonis geworden. Jetzt wurde die abgeriegelte Stadt auch sein Schicksal. In der Nacht zum Freitag haben islamistische Extremisten den italienischen Friedensaktivisten verprügelt und erdrosselt, noch bevor das Ultimatum verstrichen war, in dem sie mit seiner Entführung drei inhaftierte Gefangene aus ihrer Führungsriege bis Freitagnachmittag freipressen wollten….