Weiße Rosen zum Gedenken an Berlins ermordete Juden

19.10.2011                      21.Tischrei. 5772                       Hoschanah Rabbah

Gedenken:

Weiße Rosen zum Gedenken an Berlins ermordete Juden

Am 18. Oktober 1941 wurden die ersten hierhin getrieben, Männer, Frauen, Kinder. An Gleis 17 warteten sie auf die Waggons, die sie in den Osten bringen sollten – in die Konzentrationslager Auschwitz und Theresienstadt, in die Gettos von Litzmannstadt und Riga, in den Tod.

Noch bis kurz vor Kriegsende, bis zum März 1945, deportierten von Gleis 17 aus die Nationalsozialisten Juden in die Vernichtung.
Auf den Tag 70 Jahre später gedachten am Dienstag Senat und Jüdische Gemeinde zu Berlin zum ersten Mal mit einer gemeinsamen Veranstaltung am Denkmal "Gleis 17" auf dem S-Bahnhof Grunewald. Beteiligt waren auch die Stiftung Denkmal für die ermordeten Juden Europas und die Deutsche Bahn. Der Regierende Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD), die Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, Lala Süsskind, wie auch Zeitzeugin Inge Deutschkron richteten mahnende Worte an die mehreren Hundert Menschen, die zum Gedenken an die Opfer gekommen waren. Die Autorin Deutschkron überlebte die NS-Zeit im Berliner Untergrund. Es war ihre Initiative, an den 70. Jahrestag der ersten Massendeportation von Berliner Juden nach Osteuropa am Bahnhof Grunewald zu erinnern. "Mit diesem zahlreichen Erscheinen haben wir ein Zeichen gesetzt", sagte Wowereit. "Damit erinnern wir an das schmerzlichste Kapitel Berlins." Die Stadt bekenne sich zu ihrer Verantwortung. "Antisemitismus und Fremdenfeindlichkeit werden wir auch zukünftig bekämpfen." Die Initiatoren hatten gebeten, weiße Rosen als Zeichen der Trauer niederzulegen. Schließlich waren mehrere Hundert Meter an den beiden Gleiskanten entlang mit Blumen bedeckt….