01.05.2011 27.Nisan, 5771 Tag 12 des Omer
Duisburg:
Es sind Sternstunden, wenn Politikern die Maske verrutscht. In solchen Augenblicken kann man ausnahmsweise hinter die gut gepflegte Inszenierung blicken – so, wie in dieser Woche. Da fischte der Internetblog "Politically Incorrect" ein Flugblatt von der Website der Duisburger Linken, offenbar aus dem Umkreis der Parteijugend. Darauf zu sehen: Ein zum Hakenkreuz verformter Davidstern und ein Text, der sich von der Feinrhetorik eines Julius Stürmer inspiriert zeigte. Die Autoren riefen zum Boykott israelischer Waren auf ("Kauft keine Produkte aus Israel"), stellten den Holocaust infrage, den sie als "sogenannten Holocaust" bezeichneten, und die Medien des Springer-Verlages, zu denen auch diese Zeitung gehört, wurden kurzerhand in "Judenpresse" umgetauft. Immerhin begründeten die Autoren ihren Sprachgebrauch: Angeblich stehe in den Arbeitsverträgen aller Springer-Redakteure, sie dürften "nur positiv" über Israel berichten. Das ist natürlich Humbug. Tatsächlich erkennen sie schlicht das Existenzrecht Israels an. Aber die bloße Existenz Israels scheint im Umkreis der Duisburger Linken bereits schwer erträglich….