“Wie eine Oase in der Wüste”

11.04.2011                      07.Nisan, 5771

Geschichte:

“Wie eine Oase in der Wüste”

Das erste israelische Konsulat in Deutschland 1948-1953.

Nachdem der Staat Israel am 14. Mai 1948 Realität geworden war, erhielten die bislang im besetzten Deutschland tätigen Vertreter des Jischuws auch die Möglichkeit, als völkerrechtlich anerkannte Diplomaten tätig zu werden. Der Chef des Deutschlandbüros der Jewish Agency, Chaim Hoffman (Jachil), leitete daher kurz nach der Staatsgründung entsprechende Schritte ein, sodass im Oktober 1948 die erste diplomatische Vertretung des Staates Israel auf deutschem Boden ihre Arbeit aufnehmen konnte. Bis März 1949 war Hoffman selbst Direktor der Auslandsmission, die in der Münchner Maria-Theresia-Straße residierte. Im März 1949 übernahm Eliahu Livneh diesen Posten.

Am 10. Oktober 1948 erhielt Chaim Hoffman von den USA seine Akkreditierung als israelischer Konsul, die Anerkennung von Frankreich und England folgte wenig später. Foto: USHMM courtesy of Alex Hochhauser

Das Konsulat vermied allerdings jeglichen Kontakt zu den deutschen Behörden und war nur bei den westlichen Alliierten akkreditiert. Auch nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland erklärte das israelische Außenministerium, dass „jeglicher Unterhalt von diplomatischen oder konsularischen Beziehungen mit diesem Staat entgegenzutreten“ sei. Niemals wollte man mit den Deutschen Kontakt haben, sogar als alle anderen Staaten den Kriegszustand mit Deutschland offiziell beenden wollten, lehnte Israel dieses ab. In den Pässen des jungen Staates stand daher der Vermerk: „Gilt für alle Länder mit Ausnahme Deutschlands“. Vordringliche Aufgabe des Konsulats war es, die im Nachkriegsdeutschland gestrandeten jüdischen Displaced Persons (DPs) bei ihrer Auswanderung nach Israel zu unterstützen. Des weiteren sollte die diplomatische Vertretung die „Rückführung jüdischen Besitzes“ in die Wege leiten und schließlich eine „Lage herbeiführen, bei der, nachdem wir das Land verlassen haben, die verbleibende jüdische Gemeinschaft in Deutschland keinerlei politische Relevanz haben wird“, wie Konsul Eliahu Livneh in einem Brief an das israelische Außenministerium bekräftigte….