Wie Jesus zum „Arier“ gemacht wurde

12.06.2011                      10.Siwan, 5771                      

Arisierung:

Wie Jesus zum "Arier" gemacht wurde

Die vergessene Geschichte des "Entjudungsinstituts"

Nach 1933 verschmolzen viele Ziele des Protestantismus und der NSDAP, gingen der kirchliche Antijudaismus und der Antisemitismus ihre unheilige Allianz ein. 1939 wurde in Eisenach ein Institut gegründet, das die "Entjudung des religiösen Lebens" zur Aufgabe hatte. 

Es war eine überaus stimmungsvolle Einweihungsfeier mit würdigen geistlichen Herren in dunklen Anzügen, Blumenschmuck und Mozartscher Klaviermusik. Dann sang die versammelte Festgesellschaft das Lied:
"Ans Werk, ihr Kameraden,
Zum Kampf, zu frohen Taten…"

Welcher Art diese "frohen Taten" sein sollten, mochte deutlich werden, als der Leiter des neu gegründeten Instituts, der Theologieprofessor Walter Grundmann ans Rednerpult trat. Sein Festvortrag trug den Titel:
"Die Entjudung des religiösen Lebens als Aufgabe deutscher Theologie und Kirche…"
Dieser Titel war Programm, erläutert Professor Karl Wilhelm Niebuhr, evangelischer Theologe an der Universität Jena:…