26.01.2012 02.Schwat. 5772
Spekulationen:
Wie real ist ein israelischer Schlag gegen Iran?
Die Medien-Spekulationen über einen „unmittelbar“ bevorstehenden israelischen Militärschlag gegen Iran treiben seit einem Jahrzehnt die seltsamsten Blüten. Langstreckenflüge der israelischen Luftwaffe bis Gibraltar, zusammen mit der deutschen Luftwaffe, galten ebenso als „untrügliche Zeichen“ wie Auftanken in der Luft, was jedes NATO-Mitglied ebenso regelmäßig übt.
Zunächst die Fakten: Israel befürchtet das Schlimmste, falls Iran eine Atombombe und die notwendigen Trägersysteme (Raketen) besitzt, um das „zionistische Regime von der Weltkarte zu löschen“. Die Kombination ideologisch motivierter Absicht, Israel zu vernichten, und praktischer Versuche, die ultimative Waffe zu erlangen, bestimmten Israels diplomatische Bemühungen, die internationale Gemeinschaft zum Eingreifen aufzufordern. Indem israelische Politiker das Thema bei jeder Gelegenheit und Kontakten mit dem Ausland auf die Tagesordnung setzten, war klar, dass Israel nie glaubte, die von Iran ausgehende Gefahr alleine meistern zu können. Die Amerikaner haben schon vor über zehn Jahren Israels Befürchtungen verstanden. Die Europäer reagierten darauf mit großer Verspätung, unter anderem nach „Drohungen“ des amerikanischen Vizepräsidenten Dick Cheney, die „unberechenbaren“ Israelis nicht zügeln zu können. So entstand der Eindruck, als ob nicht der Iran eine Bedrohung für den Weltfrieden darstellt, sondern eher Israels Reaktion darauf. Teilweise wird bis heute Israels vermeintliches Säbelrasseln für bare Münze gehalten, während Irans Drohungen als „Rhetorik“ abgetan und dessen Atomprogramm bestritten oder verniedlicht werden. Das änderte sich spürbar erst mit dem Weggang von Muhammad Baradei von der Spitze der Wiener Atombehörde IAEI….