Das Chaos im DP-Camp 7 wird überwunden

05.10.2011                      07.Tischrei. 5772

Geschichte:

Das Chaos im DP-Camp 7 wird überwunden

Die ALTE KASERNE in Deggendorf nach dem Zweiten Weltkrieg, Teil VI.

Am 18. Dezember 1945 meldete das  JDC – das American Jewish Distribution Committee – 1223 Personen im DP-Camp 7 Deggendorf. Zu diesem Zeitpunkt gab es in den deutschen Westzonen 227 DP-Camps, in Österreich 25. Schon zeichnete sich ab, dass der Rücktransport der Juden in den Osten und innerhalb Deutschlands nicht gelingen würde. Die Masse von ihnen beharrte auf einer Auswanderung. Das ehemals als Heimat empfundene Deutschland war keine Option, mochten jene Politiker auch noch so locken, die nach und nach wieder Verantwortung übernehmen wollten. Deshalb stieg die Zahl der DP-Camps bis zum Juni 1947  auf 762: 8 in Italien, 21 in Österreich, 416 in der amerikanischen und 272 in der britischen Zone Deutschlands. Die enorme Steigerung war die Folge der Pogrome und Abweisungen jüdischer Heimkehrer in Osteuropa. Sowohl katholische , als auch orthodoxe Kirchenkreise und die kommunistische Parteien der nunmehr erheblich ausgeweiteten UdSSR und ihrer neuen Vasallenstaaten trugen für die schaurigen Ereignisse die Verantwortung. An sich war die Rückführung von DP eine logistische Höchstleistung gewesen: Denn die UNRRA hatte vom 1. November 1945 bis zum 30. Juni 1947 in den drei Westzonen Deutschlands 611.469 DP betreut. Am 1. August 1948 waren es nur noch 493.928, darunter  die Polen mit 131.961 und die Juden mit 122.708 die größten Gruppierungen….