Der Bischof von Aachen und die Wahrheit

24.11.2011                      27.Cheschwan. 5772                      Jom Kippur Katan

Studium in Israel:

Der Bischof von Aachen und die Wahrheit

Heinrich Mussinghoff, Bischof zu Aachen, stellte sich im Juli dem Bochumer „NRW-Israel-Forum“ vor etwa 500 Gästen einer Diskussion mit diesem Korrespondenten über die Lage der Christen im Heiligen Land. Nach dem Luxemburger Außenminister und Israels Vizeaußenminister Danny Ayalon sollte er über die Lage der Christen im Heiligen Land reden.

Mussinghoff  behauptete, dass Araber in Israel erst ab dem 20. Lebensjahr zum Studium zugelassen würden, aus Rücksicht auf die Militärdienst leistenden jungen Juden. Diese willkürliche Zurücksetzung zwinge junge Araber zur Auswanderung und sei eine klare Form der Diskriminierung von Arabern. Trotz Widerspruchs gegen diese abstruse Behauptung, ließ der Bischof nicht locker.
Am 14. Oktober 2011 schrieb er in einem per Post nach Jerusalem geschickten Brief, dass Sozialwissenschaften bei gewissen Universitäten erst ab dem 19. oder 20. Lebensjahr belegt werden könnten. Das wisse er aus „Unterlagen“ der Universitäten. „Mir und meinen Gewährsleuten ist klar, dass der Grund darin liegt, dass arabische Abiturienten/innen nicht eher ins Studium kommen sollen, als jüdisch-israelische junge Leute, die nach dem Abitur erst drei bzw. zwei Jahre Militärdienst ableisten müssen.“ Der Bischof fühlte sich durch den Einspruch „düpiert“, weil er sich nicht vorstellen konnte, dass ein in Jerusalem lebender Journalist nicht sachkundig sei. „Wie steht es mit Ihrem Umgang mit der Wahrheit? Ich finde das bedenklich. In Sorge um Sie, Ihr Heinrich Mussinghoff“ Noch ehe das Bischofsamt in Aachen auf elektronischem Weg jene „Unterlagen“ geschickt hat, ergab eine Umfrage bei mehreren Universitäten genau das Gegenteil dessen, was Mussinghoff „klar“ war.
Wie bei anderen Universitäten in der Welt verlangen israelische Universitäten das Abitur oder Aufnahmeprüfungen….