Essen und Religion

05.10.2011                      07.Tischrei. 5772

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Essen und Religion

Der Mensch unterscheidet sich vom Tier durch aufrechten Gang, Denkfähigkeit und Erfindungsreichtum. Vor allem aber behauptet er, als „Abbild Gottes“ geschaffen worden zu sein. Deshalb habe er eine höhere Moral als jedes andere Lebewesen, kann also zwischen Gut und Böse unterscheiden. Die Grundlage dazu lieferte die Schöpfungsgeschichte. Und dort begannen alle Probleme mit dem Speisezettel. Der Apfel war Tabu. Kaum hatte Eva hineingebissen, endete der paradiesische Zustand ungezwungener Nacktheit.

Sex und Speisegesetze zählen zu den wichtigsten gesellschaftlichen Triebkräften. Sie prägen unser Selbstverständnis entscheidender als religiöser Glaube, politische Ideologien und Weltanschauungen.
Touristen erleben beim Besuch in Israel mit Befremden, dass es zum Frühstück im Hotel sauren Hering aber keine Leberwurst gibt. Während des muslimischen Fastenmonats Ramadan sind tagsüber in Bethlehem, Hebron und Ramallah die meisten Restaurants geschlossen….